Aufgewertete Spitzackerpromenade

Die Spitzackerpromenade ist für viele Fussgängerinnen, Hundehalter und Anwohnende ein beliebter Spazierweg und dient als Naherholungsraum.

In den Jahren 2022 und 2023 führte die Gemeinde Bottmingen schrittweise verschiedene Massnahmen zur Aufwertung der Promenade durch. Die getroffenen Vorkehrungen bereichern das Ortsbild und schaffen einen vielfältigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Verbessert wurde zudem auch der Erlebnis- und Erholungswert der Promenade für Quartierbewohnende sowie für Passantinnen und Passanten.

Die wichtigsten Stationen im Überblick
1
1
Hochstaudenflur
2
2
Wildsträucher und Krautsaum
3
3
Pioniervegetation
4
4
Magerwiese
6
7
7
Trockenmauer
8
8
Wildsträucher und Krautsaum
9
9
Offene Kulturlandschaft
1
Hochstaudenflur
2
Wildsträucher und Krautsaum
3
Pioniervegetation
4
Magerwiese
7
Trockenmauer
8
Wildsträucher und Krautsaum
9
Offene Kulturlandschaft
Etappen der Aufwertung 2022-2023

Blühstreifen

In den Blühstreifen, die im Frühsommer an verschiedenen Stellen angelegt und angesät worden waren, gab es im Spätsommer bereits die ersten blühenden Wildpflanzen zu bestaunen. Bis im Winter 2022/2023 wurden die Blühstreifen zurückgeschnitten, damit sie sich im Frühling 2023 zur vollen Blüte entfalten.

Entfernen einzelner Fichten und Tannen

Vor Jahren wurden an der Spitzackerpromenade Tannen für den Weihnachtsbaumverkauf angepflanzt. Den Verkauf gibt es längst nicht mehr, die Tannen aber wuchsen unvermindert weiter. Da nicht vorgesehen war, dass sie so hoch wachsen, standen sie viel zu dicht beieinander und konkurrierten sich um Licht und Nährstoffe. Einige dieser Tannen mussten aus Sicherheitsgründen gefällt werden.

Bei den Fichten gab es einige Exemplare, die vom Borkenkäfer befallen waren. Um einen grossflächigen Befall zu verhindern, mussten sie entfernt werden. Dadurch konnte auch das Risiko eines Schädlingsbefalls an gesunden Bäumen gesenkt werden.

Mit dem Klimawandel verändert sich die Artenlandschaft. Bei den Nadelhölzern hat die Fichte besonders schlechte Voraussetzungen, Hitze und Trockenheit setzen ihr zu. In tiefen Lagen werden sie über kurz oder lang verschwinden. An der Spitzackerpromenade wurden im Frühling 2022 die schwächsten Bäume gefällt und im Herbst 2022 durch resistentere Arten wie Eichen, Ulmen und Ahorn ersetzt. Wenn in einigen Jahren auch die restlichen Fichten entfernt werden müssen, werden die Ersatzbäume wieder nachgewachsen sein. So wird das Risiko reduziert, dass alle Fichten gleichzeitig wegfallen könnten.

Bau eines kleinen naturnahen Tümpels

Kleine Tümpel sind Lebensräume für Amphibien und Insekten wie zum Beispiel Libellen. Im Leimental gibt es drei Amphibienschutzgebiete, die unter kantonalem oder sogar nationalem Schutz stehen. Die Vernetzung zwischen diesen Gebieten ist sehr wichtig für die Amphibienwanderung und somit für den Artenerhalt. Strassen und dichte Siedlung erschweren diese Vernetzung immer mehr. Deshalb sind viele kleine Biotope wichtig als Trittsteine, gerade auch im Siedlungsraum.

Die Spitzackerpromenade ist für die Vernetzung durch den Siedlungsraum dank ihrer Länge und Durchgängigkeit ideal. Zudem verbindet sie zwei wichtige Grünräume.

Vielleicht werden schon bald Berg- und Kammmolch im kleinen Weiher zu entdecken sein, eventuell auch die eine oder andere Kröte. Damit die häufigen Wasserfrösche mit ihren lautstarken Konzerten nicht einwandern, soll der Weiher immer wieder austrocknen. Für viele andere Tiere ist das kein Problem.

Der Tümpel wurde bereits im Spätsommer 2022 fertig gebaut, aber noch nicht bepflanzt und mit Wasser gefüllt. Zu viele Nährstoffe im Wasser hätten das Gleichgewicht empfindlich stören und sich negativ auf die Weiherbewohner auswirken können. Der Weiher wurde darum erst Ende November nach dem Laubfall der Bäume komplett mit Wasser gefüllt.

Bäume und Sträucher

Im Herbst wurden ausserdem die Gehölze entlang der Promenade angepflanzt. Dazu gehören Bäume und Sträucher.

Trockensteinmauer

Im November 2022 wurde die Trockensteinmauer gebaut. Der Bau dauerte rund 3 Wochen. Sie bietet nun ein neues Zuhause für Eidechsen, Vögel und zahlreiche Insekten.

Im Frühjahr 2023 wurden die Stein- und Totholzhaufen erstellt sowie eine Trockenwiese angelegt.

Anlegen einer Ruderalfläche

Am Samstag, 22. April 2023 fand  der Spitzackerpromenade eine Mitmachveranstaltung statt. Es nahmen rund 30 Erwachsene und Kinder teil, welche Äste schichteten, Steine trugen, schaufelten und gruben. Mit der Veranstaltung wurde das Projekt «ökologischen Aufwertung an der Spitzackerpromenade» offiziell abgeschlossen und das letzte der insgesamt zehn Schwerpunkt-Objekte umgesetzt. Der thematische Schwerpunkt «Pioniervegetation» widmet sich dem Lebensraum der Langhornbiene.

Pioniervegetation besteht aus vorwiegend farbenfroh blühenden einjährigen Pflanzen, die an trockene Standorte angepasst ist. Die Ruderalflächen, auf denen sie gedeihen, sind nährstoffarm und bieten unzähligen Wildpflanzenarten, die auf den überwiegend nährstoffreichen Standorten nicht gedeihen würden, einen Lebensraum.

Strukturmaterial wie Sandlinsen, Totholz- und Lesesteinhaufen sind Versteckmöglichkeiten und Nistplätze für Schmetterlinge, Wildbienen und Kleinsäuger. Dank ihrem natürlichen und wilden Charme können Ruderalflächen das Landschaftsbild auflockern und Abwechslung schaffen.

Da Ruderalflächen und Kleinstrukturen heute selten geworden sind, tragen künstlich geschaffene Flächen zur Erhaltung der Artenvielfalt bei.

Hier finden Sie einige Fragen und Antworten zur Aufwertung der Spitzackerpromenade.

Datenschutzhinweis

Hinweis zur Verwendung von Cookies. Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie in unseren Datenschutzinformationen