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Naturschutzgebiet Seiglermatten

Das Reservat Seiglermatten wurde 1996 als kleines Trittsteinbiotop angelegt, um die Feuchtgebiete Bammertsgraben, Froloo und Hohle Gasse miteinander zu vernetzen. Im Jahre 2002 wurde das Gebiet erweitert und mit typischen Lebensräumen der traditionellen Kulturlandschaft des Bruderholzes versehen. Seither haben sich die Seiglermatten mit dem grossen Amphibienweiher, der blumenreichen Feuchtwiese, dem Extensivacker, den Hecken und dem strukturreichen Waldrand zu einem sehr wertvollen Naturschutzgebiet für viele Tiere und Pflanzen entwickelt.

Vernetzung

Auch Frösche und Kröten brauchen eine gute Verbindung: Ihre Lebensräume müssen miteinander vernetzt sein, damit sie überlebensfähige Tiervölker (Populationen) bilden können. Sonst droht ihnen die Isolation oder gar das Aussterben. Als Wanderkorridore und Trittsteinbiotope dienen Hecken und Waldränder, Gebüsche und Einzelbäume, Blumenwiesen und Staudenfluren. Noch gibt es Lücken im Biotopnetz und es muss engmaschiger werden, damit sich Amphibien, Reptilien, Vögel und Kleintiere wieder besser ausbreiten können.

Karte rechts: Die Biotopvernetzung auf dem Bruderholz. Die blauen Kreise um die Weiheranlagen kennzeichnen die maximale halbe Ausbreitungsdistanz des Grasfrosches (Radius 500 Meter).

Am Weiher

Kein Weiher gleicht dem andern. Einige sind mit Beton abgedichtet, andere mit Lehm. Einige führen immer Wasser während in anderen der Wasserstand schwankt und diese sogar austrocknen können. Auch sind manche Weiher eher vegetationsarm, in anderen dagegen ist das Pflanzenwachstum sehr üppig. So decken die Tümpel und Weiher unterschiedliche Lebensansprüche ab und bieten Lebensraum für zahlreiche Amphibien wie Wasserfrosch, Grasfrosch, Erdkröte, Bergmolch, Fadenmolch und Kammmolch.

  • Grosse Königslibelle: Die ziemlich neugierige Königslibelle ist an den Weihern nicht zu übersehen. Auch die blaue Azurjungfer, die Plattbauchlibelle und andere Libellenarten führen hier ihre Lufttänze vor (Foto: Quartl/cc 3.0).
  • Wasserfrosch: Im grossen Weiher ist der grüne Wasserfrosch, welcher dauernd im Wasser lebt, am häufigsten (Foto: Manfred Heyde/cc 3.0).
  • Ringelnatter: Die ungiftige Ringelnatter hat sich spontan angesiedelt und lebt im Wasser und Uferbereich. Für ihre Eier braucht sie die Gärwärme modernder Schnittguthaufen, welche hier regelmässig angelegt werden (Foto: Andreas Eichler/cc 3.0).
  • Wasserfeder: Die Wasserfeder mit ihren federartig gefiederten Blättern gehört zu den Primelgewächsen (Foto: Frank Liebig/cc 3.0).
Bei der Feuchtwiese
Wiesen-Flockenblume
Wiesen-Flockenblume

Im Frühsommer ist es um den grossen Weiher herum am buntesten. Dann blühen in der feuchten Wiese zahlreiche seltene und gefährdete Pflanzenarten. In der grasarmen, dafür umso blumenreicheren Wiese tummeln sich über 10 Heuschreckenarten, Schmetterlinge wie Bläuling, Weissling und Grosses Ochsenauge, Wildbienen und Hummeln sowie viele weitere Insekten und Kleintiere. Die Wiese ist auch als Land-Lebensraum für den Aufbau grosser Amphibienpopulationen wichtig.

Die blaue Wiesen-Flockenblume gehört neben dem gelben Hornklee, Margriten, Kuckucks-Lichtnelken und Wiesen-Bocksbart zu den auffälligsten Arten der Feuchtwiesen (Foto: Uoaei1/cc 3.0).

Auf dem Acker

Wo sind die Kornblumen und der Mohn geblieben? Die Ackerbegleiter sind auch auf den Lösslehmäckern des Sundgauer Hügellandes durch Intensivierung weitgehend verschwunden. Auf dem Extensivacker am nördlichen Wegrand wird mit Erfolg versucht, sie wieder aufblühen zu lassen. Dazu wird die Ackerfrucht nicht zu dicht eingesät, auf Herbizide und Dünger verzichtet und nach der Ernte bleiben die Stoppelfelder noch lange unbearbeitet liegen. Durch Aussaat von Saatgut und durch Spontanaufkommen sind so wahre Raritäten wie Moorbinse und Acker-Gipskraut zum Vorschein gekommen.

Fotos: Klatschmohn (Björn S./cc 2.0) und Kornblume (Friedrich Böhringer/cc 2.5).


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